Premiere: 25.5.2024
Regie: Nele Stuhler und Jan Koslowski
nach Delphine Gay
Uraufführung - Theater Aachen
Kostüme: Anna Philippa Müller
Bühnenbild: Lukas Kessler
Song recital about the war
Premiere: January 2023 Ackerstadt Palast
With texts by Pierre Guyotat, Ernst Jünger and unknown authors
Music, direction, performance: Tilman Kanitz
Performance, direction, dramaturgy: Niklas Draeger
Costume design: Anna Philippa Müller
Projektförderung aus Mitteln der Wiederaufnahmeförderung der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa
EDEN II setzt aus Passagen von Pierre Guyotat, Ernst Jünger und anonymen Autoren ein bewegliches Mosaik zusammen. Es entstehen Bilder und immer wieder zerfallen sie in einzelne Kacheln, unlesbare Elemente von Bedeutung, Spuren, Andeutungen. Damit versuchen sie sich dem seltsamen Verhältnis zu nähern, das zwischen Krieg und Kultur herrscht. Immer wieder bezwingen Krieg und Kultur einander, und doch bleibt eine Spur des einen im anderen zurück. Trauma und Kriegslust als Atavismus in der Kultur. Reste des Geistes in den Schützengräben. Ein Abend für Stimme, Cello und elektronische Instrumente.
Das Stück arbeitet mit extremer Reduktion, oft gibt es nur einen minimalen Sound, ein Wort für eine ganze Geschichte, gerade so viel Licht, dass man noch ein kleines Fragment erkennen kann. Auch im Kostüm habe ich diese Aspekte aufgegriffen, ich arbeitet mit minimalen Verweisen, verundeutlichte jedoch eine Zuordnung zu Ort und Zeit.
PIXELSINFONIE
Music Theatre
An Orchestra in Isolaton
Die Pixelsinfonie war ursprünglich als imersives Theaterstück geplant, in dem das gesamte NH Hotel in Ludwigsburg bespielt werden sollte.
Durch die Corona Pandemie mussten kurzfristig neue Wege gefunden werden um die Inszenierung Sinfonie Nr. 6 op. 68 „Pastorale“ nach Ludwig van Beethoven zur Auffürhung zu bringen.
Für mich als Kostümbildnerin bedeutete das, dass ich Anproben nur über Zoom durchführen konnte.
Ich entwickelte daraufhin ein einheitliches Grundkostüm, welches individuell durch Schnürungen an den Körper gebracht werden konnte.
Ausserdem erhielt jeder Performer ein Paket mit Materialien, um das eigene Kostüm weiter zu indiviualisieren.
Eine Gebrauchsanweisung erhielten sie per Videotutorial.
Bei den Aufgaben ging ich auf das Thema der Pastorale ein und liess sie mit Hilfe von z.B. Feuer, Säure und Eisen, Zersetzungsprozesse nacharmen oder mit Pflanzen färben.
Dabei entstanden teils naiv wirkende Kreationen, die sich ab Abgabe der Materialien bei der Post, meinem Einfluss entzogen.
Regie und Kompostion: Michael Rauter
Dramaturgie: Cornelius Puschke
Kostüm: Anna Philippa Müller
Kostümassistenz: Emily Schumann
Found Footage Collage: Ladislav Zajac
Künstlerische Mitarbeit: Miguel Pérez Inesta
Filmproduktion: Christina Voigt
Kamera: Michael Bossler und Christina Voigt
Musiker:
Studierende der Staatlichen Hochschule
für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart
sowie weiterer Hochschulen
Mitglieder des Solistenensemble Kaleidoskop
und
Mitglieder des Orchesters
der Ludwigsburger Schlossfestspiele
Eine Produktion der Ludwigsburger Schlossfestspiele
im Rahmen von #bebeethoven
in Kooperation mit Podium Esslingen und der HMDK Stuttgart. #bebeethoven wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes, das Land Baden-Württemberg, die
Baden-Württemberg Stiftung gGmbH und die L-Bank.
Gefördert durch die Ruprecht-Stiftung und den Freundeskreis der Ludwigsburger Schlossfestspiele.
DIE ALLEINSEGLERIN SEGELT ALLEIN
Premiere
21.6.2019 Ballhaus Ost
Direction: Hannah Dörr, Jan Koslowski
Text: Jan Koslowski, Thilo Fischer
Stage: Wieland Schönfelder
Costume: Wieland Schönfelder,
Anna Philippa Müller
Music: Danny Goodman
Dramaturgy: Thilo Fischer
Props: Carlotta Meyer
Make-Up: Anna Philippa Müller
Light: Fabian Eichner
Video: Paul Rohlfs, Luna Zscharnt
Directing assistance: Danny Goodman
Dramaurgy assistance: Sebastian Suhr
Stage assistance : Lukas Kesler
Intern direction: Jale Arin
With
Malik Adan
Brigitte Cuvelier
Murat Dikenci
Giannina Erfany-Far
Kerstin Grassmann
Milan Herms
Leonie Jenning
Mara Moya
Paul Rohlfs
Samuel Schneider
Luna Zscharnt
Duration 105 min. comedy
Image rights: André Simonow
Premiere: 5.7.2024 Molt at Garden Ateliers Berlin
Further shows: 15.8.2024 Pogo Bar Berlin
Performance by Lina Mariudottir
Costume design: Anna Philippa Müller
HARK!
Premiere
without audience as a video documentation due Covid restrictions April 2020 in PACT Zollverein, Essen
Artistic Direction: Luísa Saraiva and
Senem Gökçe Ogultekin
Musical Direction: Nathan Bontrager and Peter Rubel
Video Direction: Senem Gökçe Ogultekin
Cinematography and Editing: Arne Strackholder
Sound Design: Jan Godde
Sound Assistant: Julius Gabriel
Dramaturgy: Niklaus Bein
Stage: Carlos Azeredo Mesquita
Light: Michelle Hummeltenberg
Costume: Anna Philippa Müller
Vocal Coach: Marie Richter, Linda Berg
Production Management: Alexandra Schmidt
Production Assistant: Charlotte Virgile
A production from Luísa Saraiva and K3 Tanzplan Hamburg, co-produced by Teatro Municipal do Porto
Funded by NRW Landesbüro Darstellende Künste, Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW, Kunststiftung NRW, Hamburgische Kulturstiftung and Stadt Essen.
With the support from PACT Zollverein.
Obnimashki
Premieren
2016 Uferstudios und als Adaption in den Sophiensaelen Berlin
Obnimashki bedeutet Umarmung.
Umarmungen sind eine tägliche gemeinsame Choreografie.
Die Performer stellen sich in diesem Stück den unendlichen Formen von Umarmungen.
Die Kleidung besteht aus Lieblingsstücken die durch die Bewegung und Berührungen ihrer Besitzer sich für immer verändert haben.
Choreografie: Anna Aristarkhova
Assistenz Choreografie: Anna Fitoussi
Dramaturgie: Jan Willem Dreier, Isabel Gatzke
Light Design: Gretchen Blegen
Kostümbild: Anna Philippa Müller
Fotografie: Philipp Weinrich
Performer*innen:
Emma Tricard
Lulu Obermayer
Anna Fingerhuth
Grete Smitaite
Yuya Fujinami
Jonas Maria Droste
IL VIAGGIO A REIMS
Oper
Premiere
6.7.2017 Unit Theater Berlin
Ursprünglich haben die Reisenden unterschiedlichster Nationen ein gemeinsames Ziel: die Krönungsfeier von Karl X. Doch verzögert sich die Abfahrt immer wieder. Die Reisenden befinden sich in einem Zustand des angespannten Wartens. Schließlich wird klar, dass dieses gemeinsame Ziel unmöglich geworden ist. So wird das Warten zu einer unruhigen Angst, einem Brodeln mit der Gefahr des Überkochens und Ausartens.
Ihre Gemeinschaft zersplittert, als das gemeinsame Projekt als gescheitert gilt. Jeder beginnt sich auf seine Nationalstaaten zurückzubesinnen und ver- sucht, sich darin gegenseitig zu übertrumpfen.
Wir ziehen von der gescheiterten Reise zur Krönungsfeier eine Verbindung zu dem bedrohten Projekt des heutigen Europas.
Die vermeintlichen Gemeinsamkeiten und europäischen Ideale, versinnbildlicht durch das gemeinsame Reiseziel, erweisen sich als unbeständig, sobald sie auf die Probe gestellt werden. Das Kostümbild setzt hier an, indem es eine homogen wirkende, letztendlich aber zerfallende Gruppe, in die Uniform eines individualistisch, kosmopolitischen urban natives, kleidet.
Der Begriff individualistische Uniform bildet hier kein Paradox, denn das Projekt dieser politischen Gemeinschaft hat zwar als zentralen Wert den Glücks- anspruch des Einzelnen, also des Individuums, doch verbergen sich hinter diesem Anspruch leere Subjekte, die im Zweifelsfall allzu gerne bereit sind, nationalistische Identitätsangebote anzunehmen. Die Reisenden nutzen die Effekte des europäischen Systems völlig unreflektiert, aus bloßer Gewohnheit und egoistischer Bequemlichkeit.
Die vestimentäre Gestalt, der Gruppe, ist gezeichnet durch einen zeitgenössischen Lifestyle, der mit einer scheinbaren gemeinsamen Lebenseinstellung einhergeht: er ist global, sportlich, jugendlich, glatt und modisch. Keiner will dem anderen modisch in etwas nachstehen und so enden sie schließlich alle in ähnlichen Farben, Formen und Silhouetten.
Dieser „Style“, der mit Individualismus für sich Werbung macht, kann nie individuell sein, denn er ist als Ganzes gekauft.
Er gerät, in seiner vorgefertigten und konsumierten Form, zum Dilemma und wird so zu einer globalisierten Uniform.
In unserem Kostümkonzept für „Il Viaggio A Reims“ greifen wir Kleidungsstücke auf, die wir aus unserem urbanen Straßenbild kennen. Hierbei handelt es sich um eine Kleidung, die in Geschäften von H&M bis zu teuren Designergeschäften, in nur leicht abgewandelten Variationen, zu finden ist. Es ist eine Klei- dung, die vorwiegend mit modisch interpretierten Sport-, und Militär-Attributen spielt. Diese Attribute haben jedoch längst den Bezug zu ihrer Funktionalität verloren. Sie bestehen fort in ihrer Zeichenhaftigkeit als reine Konsumobjekte. So werden z.B. Sneaker nicht aus praktischen Gründen, sondern vielmehr aus reinem Objekt-Fetisch getragen. Alle Reisenden tragen sehr aktuelle, modische Silhouetten.
Durch Mittel wie einem einheitlichen Farbkonzept aus Schwarz-,Weiß-, Grau-, und Haut-Tönen, sowie einer Überzeichnung der bekannten Formen und der zugrundeliegenden Materialien, stellt das Kostümbild eine stilisierte Form dieser Mode her. Glanz, Glätte und sichtbar synthetische Materialien, sind Mittel derer wir uns bedienen, um diese Stilisierung herzustellen.
Die Gestaltung der Reisenden steht dabei im Kontrast zu der Kleidung der Hotelangestellten, welche sich veralteten Formen und Farben bedient. Das Hotelpersonal ist Sinnbild für das alte Europa. Es steht für Höflichkeit, Bedienung, Hierarchie und Entmündigung, aber auch für Anstrengung und Disziplin. Moralische Fragen werden in Europa nicht direkt verhandelt, eher vertagt und ausgelagert, bürokratischer Staub scheint sich auf den Figuren abgelagert zu sein. Das Kostüm des Personals funktioniert weniger über dessen Stilisierung, als über dessen Realismus. Es ist eine exakt ausgeführte corporate design uniform, die den genannten Eigenschaften des alten Europas entspricht. Die Kleidung mit Business-Elementen funktioniert als Uniform eines Unternehmens, welches ein Hotel, aber auch eine Bank, oder ein Reiseunternehmen sein könnte.
Die Zersplitterung der Gruppe nach dem Scheitern der gemeinsamen Reisepläne, wird ebenfalls deutlich am Äußeren der Figuren sichtbar gemacht. In ihrer verzweifelten Suche nach Halt, besinnen sie sich weg von Europa und hin zum Nationalstaat. Dabei wählen sie zufällige Zeichen, die ihre nationalen Vorzüge deutlich machen sollen. So entstehen krude Versuche der Figuren, sich mit Hilfe von Versatzstücken, die sie oberflächlich an sich anbringen, aufmalen und überstülpen, eine nationale Identität und Stärke zu vermitteln. Es entsteht ein hilfloses Gegeneinander, welches schließlich zu einer katastrophalen Selbstvernichtung führt.
Orchester: Sinfonieorchester UdK Berlin
Regie: Frank Hilbrich
Inspizienz: Katja Kieswalter
Bühnenbild: Jezi Tay
Kostümbild: Nuria Heyck, Anna Philippa Müller
Gewandmeisterin: Felicitas Sandor
Musikalische Leitung: Errico Fresis
Regieassistenz: Sibylle Gogg
Regie Praktikant: Felix Fügner
Assistenz Bühne: Zora Huenermann, Tabea Jorcke
Assistenz Kostüm: Nastassia Volkus
Schneiderei: Stephan Grollmitz, Sue Viebahn
Sänger: Operngesangsstudent*innen
der Universität der Künste Berlin
SMOKING EVERYTHING
Premiere
29.10.21
Es ist Abend geworden auf Mallorca. Fünf einsame Raucher:innen blicken sehnsuchtsvoll in die Dunkelheit. Ihnen zittern die Hände, gleich fallen sie in Ohnmacht. »Einiges muss grundsätzlich in der Pfeife geraucht werden…«, sagen sie in die Ferne der blinzelnden Stadt. »…seit ein Gespräch wir sind…« und kehren zurück ins Haus.
Night has fallen in Mallorca. Five lonely smokers look longingly into the darkness. Their hands are shaking, soon they will faint."Some things have to be smoked in a pipe..." they say towards the city blinking in the distance "... since a conversation we are..." and they return to the house.
Direction: Marie Stolze
Costume design: Anna Philippa Müller
with
Niklas Draeger
Wieland Schönfelder
Magdalena Mitterhofer
Shade Théret
Arndold Trautwein
Lurezia
Premiere
8. Dezember 2017 Konzertsaal der Universität der Künste Berlin
Kantate von G. F. Haendel
Für den Masterabschluss in Operngesang von Amelie Baier an der Universität der Künste Berlin habe ich gemeinsam mit ihr und Christian Poewe eine szenische Aufführung von Haendels Kantate Lucrezia entwickelt.
In ihr haben wir eine Lucrezia dargestellt, die zunächst den überzeichneten Idealen handelsüblicher „Frauenzeitschriften“ entspricht. Sie agiert hier mehr als Objekt als Subjekt, welches Roboter gleich eingespeistes ohne Geist und ohne Selbst wiedergibt. Im Verlauf der Kantate treten jedoch immer wieder Fehlleistungen auf, die die eingeübten Sätze und Gesten zu Röcheln und Fratzen entstellen. Auch in ihrer äußeren Gestalt haben wir es hier mit einer Auflösung zu tun. Nach und nach werden die Einzelteile abgelegt, darunter finden wir fleischfarbene Kompressionsunterwäsche und eine Figur, die in dem Moment kurz vor dem Freitod einen Prozess vom Bild zur Selbstwerdung durchläuft. Die antike Figur von Lucrezia, ist eine, die in der Kunstgeschichte vor allem als Allegorie für Tugendhaftigkeit fungierte.
Doch scheint es uns, dass sich dieser Begriff von seiner positiven Konnotation seit dem 18. Jhd., Heute in sein Gegenteil verkehrt hat.
„Das Aufbrechen-können, wohin man will, ist die ursprünglichste Gebärde des Freiseins“ - Hannah Arendt
Wenn das Aufbrechenkönnen, wohin man will, die ursprünglichste Gebärde des Freiseins ist, dann ist die Rolle die Lucrezia in ihrer Tugendhaftigkeit als Frau spielt die Versklavung, in der es weder im Geist noch über den Körper möglich ist sich zu bewegen. Die Vergewaltigung ist hier ein Symptom der Unterdrückung, aus welcher Lucrezia ihre Befreiung nur im Übergang zu einer anderen Welt zu finden glaubt.
Sängerin: Amelie Baier
Regie: Christian Poewe
Kostüm und Maske: Anna Philippa Müller
TAKE MY BROKEN HEART AND MAKE IT INTO ACH, ACH, ACH
Theatre play
Developed as part of Festpiele am Plötzensee
from 31.7.2020 - 8.8.2020
Direction and text: Marie Stolze
Costume: Anna Philippa Müller
Stage: die Wanderbühne by Sina Manthey
Acting: Hannah Schutsch and Jonathan Stolze
Drawings on the costume: the actresses children, Ida and Agata Schutsch
image rights: Amelie Kahn-Ackermann
ZWEITES STÜCK
dance piece
Premiere
2016 Uferstudios
Choreography: Anna Aristarkhova
Assistance choreography: Anna Fitoussi
Music composition: Ferdinand Breil
Dramaturgy: Sandra Umathum
Light: Gretchen Blegen
Costume design: Anna Philippa Charlotte Müller
image rights: Philipp Weinrich
Production: Annett Hardegen
With
Emma Tricard
Anna Fingerhuth
Grete Smitaite
CHILD, CORRUPTED
Performance
28.2.2020
as part of the Exhibtion „Als mir der Rukola auf den Staubsauger fiel“
Curated by Alexander Pilarski at Strizzi, Köln
Concept and Performance: Magdalena Mitterhofer
Costume design: Anna Philippa Müller
Cello: Ana Belen
Music: Nelson Beer
premiere September 2021 Hans Otto Theater Potsdam
Th solo evening by actress Marie-Therése Fischer is an adaption of Kat Kaufman´s novel Superposition.
It´s the story of Izy Lewin who immigrates with her jewish/ russian family to Germany.
A person who is constantly confronted by the identity others forcing on to her and who is trying to seak a self beyond the rules of sociaty, even beyond our ideas of living creatures. It´s a story about the attempt of an utopia of endless love and being everything and nothing at the same time.
Credits
Director Marie Stolze
Costume Design: Anna-Philippa Müller
Music Lennart Wolter
Dramaturgy Lucien Strauch
With Marie-Therése Fischer
SOLOS
Tanzstück
Premiere
2017 Tanzhaus NRW
Solos überträgt das Phänomen der multistabilen Wahrnehmung auf den bewegten Körper im Bühnenraum.
Multistabile Wahrnehmung bedeutet ein unvorhergesehener, spontaner und nicht vermeidbarer Wechsel in der Wahrnehmung, der dazu führt, dass ein Reiz mehrdeutig interpretiert werden kann. Wir kennen dieses Phänomen aus der bildenden Kunst als sogenannte Kippbilder, in denen man z.B. gleichzeitig einen Hasen und eine Ente sehen kann.
In dem Duett Solos sollen jedoch keine tabelau vivantes dieser Kippbilder reproduziert werden, sondern die Möglichkeit der Übertragung dieses Wahrnehmungsphänomens auf den Tanz Untersucht werden.
Wir fragen uns welche spezifische Qualität, welche Art von Wahrnehmungswechsel durch den bewegten Körper erzeugt werden kann. In Solos bewegen sich zwei sich ähnelnde Körper. Diese kippen im Wechselspiel von Stillstand und Bewegung zwischen Skulptur und Tanz. Das choreographische Material arbeitet hierbei mit Wiederholungen, sowie Synchronität und Asynchronität um die Wahrnehmungsgewohnheiten herauszufordern.
Einige Szenen der Choreographie nutzen illusionistische Prinzipen, um eine Bewegungssprache zu finden, die den Moment des ‚Dazwischens’ erlaubt. Diese Bewegungsqualität lässt den menschlichen Körper dann zu etwas Fremden, Wesenhaften, Unheimlichen werden. Momente des Aspektwechsels können, eine Art von Unklarheit und Unsicherheit gegenüber dem was wahrgenommen oder gesehen wird entstehen lassen. Die Wirkung auf den Betrachter bietet hier ein Potential, wenn dadurch in der Betrachtung das vertraute Wahrnehmungsspektrum des menschlichen Körpers aufgebrochen wird. Wir plötzlich vor dem uns bekannten Ekel empfinden und uns fragen was sehen wir da und warum sehen wir das?
Emotionale Zustände, kultureller Kontext aber auch die Blickperspektive, Akustik und Kontext haben Einfluss auf unsere Interpretation von dem, was wir sinnlich wahrnehmen. Das Stück versucht diese erlernten Wahrnehmungsmuster zu hinterfragen und neue Wahrnehmungsmöglichkeiten und Imaginationsräume zu finden.
Choreografie: Julia Turbahn
Performance: Rachell Bo Clark und Julia Turbahn
Kostüm: Anna Philippa Müller
Musik: Alois Späth
Premiere: 5.7.2024 at Garden Ateliers
further shows: Pogo Bar Berlin 15.8.24
Performance by Liina Mariudottir
Costume and Hair: Anna Philippa Müller
Built with Berta.me